News-Meldung vom 28.02.2007 16:37
Gefälschte SD-Karten
Das Original von SanDisk oben besitzt auf der Rückseite eine eingelaserte Seriennummer, bei den Fälschungen fehlt diese.
Wer sich nach einer schnellen SD-Speicherkarte umschaut, trifft auch als Händler auf so manches "Schnäppchen". So werden etwa die schnellen 2-GByte-SD-Cards aus der Extreme-III-Serie von SanDisk für weniger als 20 Dollar angeboten. Doch nicht immer steckt das drin, was der Aufkleber verspricht.
Drei dieser Billigkarten erwiesen sich im c’t-Labor als ungewöhnlich langsam: Zwar lag die Datenrate beim Lesen mit 15 MByte/s noch im Rahmen des Üblichen, doch die Schreibrate brach auf unter 1 MByte/s ein. Normalerweise erreicht dieses SD-Card-Modell beim Lesen und Schreiben 19,7 MByte/s. Die Lahmheit beim Schreiben disqualifiziert die Karten für schnelle Digitalkameras und Camcorder.
Die Ursache war mit Unterstützung des Herstellers SanDisk schnell gefunden: Bei den SD-Karten handelt es sich um – recht gut gemachte – Fälschungen. Verkaufsverpackung, Zubehör und der Aufkleber auf den Karten ähneln denen des Originals zum Verwechseln, doch haben die Fälscher ein wichtiges Detail übersehen: Alle Originalkarten ziert auf der Rückseite eine 13-stellige Seriennummer und eine Angabe zum Herstellungsort. Beides fehlt auf den Fälschungen. Wer an der Echtheit seiner SanDisk-Speicherkarten zweifelt, kann sich mit Hilfe der deutschsprachigen SanDisk-Hotline (0 69/50 07 28 40) Gewissheit verschaffen.
Den Weg der Fälschungen auf den deutschen Markt konnte die c't-Redaktion über Österreich bis nach Taiwan zurückverfolgen. Die in Taipei ansässige Firma "Asia Aries Enterprise" hat unseren Ermittlungen zufolge die nachgemachten Produkte verkauft. Die Lieferung erfolgte über Honkong, was den Verdacht nahelegt, dass die Fälschungen aus Festland-China stammen.
(gs)