Den Namen Gaël Duval hat man eventuell schon mal gehört, wenn man sich mit Linux beschäftigt hat. Er hatte nämlich vor etwa 20 Jahren die Distribution Linux Mandrake ins Leben gerufen. Nun hat der Franzose ein neues Projekt am Start, für das er finanzielle Unterstützung auf Kickstarter sucht. Duval möchte eine Open-Source Android-Variante erschaffen, die keine Abhängigkeiten zu Google aufweist.
Die bekannteste Version von Android ist auf den meisten Handys mit sämtlichen Google-Produkten sowie dem Play Store vorinstalliert. Sie wird nicht direkt von Google gepflegt und geupdated, sondern läuft über die Hersteller. Wie wir wissen, kann man da schon mal ewig auf die neuste Android-Version warten. Das Problem mit Googles Android sei die fehlende Privatsphäre, so Gaël Duval. Daneben gibt es zwar noch sämtliche freie Versionen der Open-Source-Community, doch auch die seien nicht perfekt.
Deshalb entwickelte er den unabhängigen Android-Fork, der auf den Namen eelo getauft wurde. Innerhalb eines Jahres soll von dieser Version ein erstes Update existieren. Eelo ist dabei frei von sämtlichen Google-Produkten. Damit ist nicht nur das rohe Betriebssystem gemeint, sondern auch Apps, Konten und Suchmaschinen des Konzerns.
Da werden jetzt einige erschreckt aufspringen und fragen: “Ist das dann Windows Mobile 2.0? Ohne Play Store und jeglichen coolen Apps?” – Nun ja, Eelo soll auf Webdiensten basieren und unter anderem Mail, Cloudspeicher sowie Office Tools anbieten, um möglichst alle Google Dienste zu ersetzen. Weiter führt Duval dies nicht aus. Abgesehen davon, klingt es so, als wolle er nicht nur eine freie Android-Version erschaffen, sondern ein ganz neues unabhängiges Ökosystem.
Diese Vermutung wird auch durch den 3-Jahresplan des Entwicklers deutlich. Denn sollte er tatsächlich das Finanzierungsziel von 25.000 US-Dollar zusammen bekommen, soll in drei Jahren das erste eelo-Smartphone auf dem Markt erscheinen. Hier geht es also nicht nur um ein neues Open Source Betriebssystem.
Eine solche Alternative zu Googles Monopol ist grundsätzlich begrüßenswert, denn Konkurrenz treibt bekanntlich die Wirtschaft an. Nur glaube ich nicht, dass sich ein kleines Ein-Mann-Unternehmen mit ambitionierten Plänen, gegen einen so großen Konzern und dessen Reichweite durchsetzen kann. Was passiert, wenn ein Betriebssystem nicht den nötigen Anklang findet, haben wir bereits bei Windows Mobile erlebt.
Falls euch das Projekt zusagt, könnt ihr gerne mal auf der Kickstarter-Seite von eelo vorbeischauen. Aktuell läuft die Kampagne noch 28 Tage und das Finanzierungsziel wurde noch nicht zur Hälfte erreicht.
Quelle: hackernoon via: kickstarter