Die Frage, wie man rundes Obst am besten stapelt, war für die ZEIT eigentlich erledigt. Damals hieß es, der US-Mathematiker Thomas Hales habe nun bewiesen, dass man Kugeln nicht platzsparender aufschichten kann als die kunstvoll aufgetürmten Orangen-Pyramiden auf dem Wochenmarkt (ZEIT 14/99). Was man an den Fruchtständen seit eh und je intuitiv wusste, hatte den Wissenschaftlern allerdings jahrhundertelang Kopfzerbrechen bereitet.

Bereits der Astronom Johannes Kepler hatte im Jahr 1609 behauptet, es existiere keine Möglichkeit, Kugeln zu stapeln, die mit weniger Platz auskomme. Doch wie sollte man das beweisen? Bis Hales war die Mathematik an dieser Frage gescheitert. Und ob er Keplers Vermutung wirklich bewiesen hat, gilt nicht mehr als sicher. Seine Arbeit, die er zum Teil mithilfe seines damaligen Doktoranden Sam Ferguson geschrieben hat, ist bis heute nicht veröffentlicht.